Alles Wissenswerte über die Mathildenhöhe in Darmstadt -

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Mathildenhöhe Darmstadt



Die Mathildenhöhe ist mit 180 Metern die höchste Erhebung im Stadtgebiet Darmstadts und verdankt ihren Namen der hessischen Großherzogin Mathilde. Bereits im 19. Jahrhundert befand sich im Osten des heutigen Darmstädter Stadtgebietes eine vom großherzoglichen Hof genutzte Gartenanlage. Mit der Ende des 19. Jahrhunderts entstandenen Künstlerkolonie erhielt die Mathildenhöhe ihr heutiges Gepräge und entwickelte sich zu einem Gesamtkunstwerk, worin sich Kunst und Design begegnen und alle Facetten der Jugendstilarchitektur beleuchtet werden.

Im Jahre 1833 erfolgte die Umgestaltung der höfischen Gärten in einen Landschaftspark im englischen Stil. Auch der noch heute begehbare Platanenhain, welchen Bernhard Holtger mit Plastiken ausstattete, stammt aus dieser Zeit. 1877 wurde auf der Mathildenhöhe in Darmstadt ein Wasserreservoir angelegt, welches die Wasserversorgung der Stadt sicherstellte. Die Russische Kapelle, welche mit ihren drei goldenen Kuppeln als Blickfang auf der Mathildenhöhe gilt, entstand im Jahre 1897. Die Künstlerkolonie rief der hessische Großherzog Ernst Ludwig im Jahre 1899 ins Leben.

Durch seine Englandaufenthalte vom Jugendstil inspiriert, war es sein Ziel, die Kunstrichtung auch in Deutschland zu etablieren und mit neuzeitlicher Architektur ein Zeichen zu setzen. Er scharte den Architekten Joseph Maria Olbrich und weitere Jugendstil-Künstler um sich. Zwischen 1899 und 1914 entstanden zahlreiche Musterbauten des Jugendstils, welche heute einen wertvollen Teil des kulturellen Erbes Darmstadt darstellen. Mit dem Ausbruch des I. Weltkrieges wurde die Künstlerkolonie aufgelöst. Heute sind in den historischen Gebäuden renommierte internationale Institute ansässig, welche die künstlerischen und kulturellen Errungenschaften pflegen und weiter vorantreiben.

Die Russische Kapelle entstand im Auftrag Zar Nikolaus II. und steht in keinem Zusammenhang zu den Jugendstil-Bauten auf der Mathildenhöhe Darmstadt. In der mit Fresken und Mosaikschmuck reich ausgestatteten Kirche werden regelmäßig orthodoxe Gottesdienste abgehalten. Zu einem Wahrzeichen Darmstadts wurde der Hochzeitsturm. Der 48 Meter hohe Backsteinturm wird auf Grund seiner fünf Dachbögen auch gemeinhin als “Fünffingerturm” bezeichnet.

An der Südseite des vom österreichischen Architekten Joseph Maria Olbrich geplanten Baues fällt eine Sonnenuhr ins Auge, welche von den zwölf Tierkreiszeichen flankiert wird. Der einstige Wohnraum des Großherzogs wird heute vom Standesamt Darmstadt als Trauzimmer genutzt. Ein Aufzug führt zur Aussichtsplattform, welche einen herrlichen Rundblick auf das Areal bietet.

Das Zentrum der Künstlerkolonie bildet das im Rahmen der Ersten Musterausstellung entstandene Ernst-Ludwig-Haus, welches als Atelier- und Festgebäude genutzt wurde. Im Haus befanden sich ein zentraler Festsaal, Künstlerwohnungen und Ateliers. Den Eingangsbereich beherrscht die Figurengruppe “Kraft und Schönheit” von Ludwig Habich. Im Ernst-Ludwig-Haus kann eine Ausstellung besucht werden, welche das Schaffen der Künstlerkolonie beleuchtet.

Um das Ernst-Ludwig-Haus gruppieren sich eine Vielzahl Musterhäuser, welche im Zuge der drei großen Ausstellungen der Künstlerkolonie entstanden. Das kleinste Haus auf der Mathildenhöhe Darmstadt wurde von Wilhelm Deiters, dem Geschäftsführer der Künstlerkolonie bewohnt. Die teuerste Immobilie vor Ort ist das Erstlingswerk von Peter Behrens. Das Große Glückerthaus stattete der Möbelfabrikant Julius Glückert mit firmeneigenen Produkten aus. Im Rahmen der Hessischen Landesschau 1908 entstanden eine Kleinwohnkolonie, welche deutlich machen wollte, dass auch mit geringen finanziellen Mitteln ansprechendes Wohnen möglich ist. Auf dem höchsten Punkt der Mathildenhöhe befindet sich das Ausstellungsgebäude, welches Anfang des 20. Jahrhunderts Kunst und Kunstgewerbe vorbehalten war. Heute finden hier ansprechende Wechselausstellungen statt. Die letzte durch die Künstlerkolonie auf den Weg gebrachte Ausstellung fand im Jahre 1914 statt. Es entstanden acht Mietshäuser mit Mustereinrichtungen. Der Wohnkomplex wurde im Krieg zerstört und nicht wieder aufgebaut, lediglich das Atelier-Gebäude kann besichtigt werden.

 
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